Der Wahlspruch der Katholischen Jugendfürsorge „Gut ankommen, gut da sein, gut weggehen“ dient uns als Haltungsgrundlage für die Gestaltung von Übergängen. Kinder und ihre Familien werden in allen Phasen entsprechend ihrer Bedürfnisse begleitet.
Beziehungsgestaltung und emotionale Bindung sind in allen Entwicklungsphasen der Kinder entscheidend für ein „gutes Ankommen“. Deshalb ist eine behutsame, individuelle Eingewöhnungsphase wichtig für Kinder, Eltern und Betreuungspersonen. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein wesentlicher Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Der erste Kontakt zwischen Erziehungsberechtigten, Betreuungspersonen und Kind findet im Aufnahmegespräch statt. Hier wird mit den Eltern individuell die Form der Begleitung des Kindes in der Eingewöhnungszeit abgestimmt. Bei den Krippenkindern dauert die Eingewöhnungsphase in der Regel ca. 4 Wochen. Wir orientieren uns dabei am vielfach erprobten und von der Fachwelt empfohlenem „Berliner Modell“. Dieses beinhaltet in groben Zügen:
- Aufbau von Beziehungen zwischen Kind, Betreuungspersonen und anderen Kindern im Beisein einer Bezugsperson.
- Erste kurze Trennung in kleinen, dem Kind angepassten Zeitspannen bis zur stufenweisen Erhöhung auf die gewünschte Zeit, die das Kind in der Kinderkrippe verbringen soll.
- Der Abschluss der Eingewöhnung ist gegeben, wenn das Kind zu einer der Betreuungspersonen Vertrauen gefasst hat, was sich zum Beispiel daran zeigt, dass sich das Kind auf gemeinsames Spielen einlassen kann oder sich von ihr beruhigen lässt.
- Die Eingewöhnungszeit hängt somit vom kindlichen Befinden ab. Eine Rolle spielt auch der Lösungsprozess seitens der Eltern. Sie sind in der Eingewöhnungsphase „abrufbereit“. Die pädagogischen Fachkräfte sind in dieser sensiblen Phase wichtige Unterstützer.
In Kindergarten gibt es für Kinder und Familien individuell angepasste Eingewöhnungsphasen. Schnuppertage und Willkommensbriefe geben Sicherheit für die ersten Schritte in der neuen Gruppe.
In enger Zusammenarbeit mit der Schule gestalten wir das letzte Kindergartenjahr mit unseren Vorschulkindern. Die Kinder erhalten gezielte Vorschulangebote und bei Bedarf Sprachförderung in der Schule und der Einrichtung. Das Einschulungsverfahren läuft zu einem großen Teil in der vertrauten Umgebung der Tageseinrichtung ab und gibt damit den Kindern die Möglichkeit ihre tatsächlichen Fähigkeiten zu zeigen. Die Familien bekommen umfassende Beratung durch die Pädagogen der Gruppe und die Lehrkräfte der Grundschule über den Entwicklungsstand des Kindes und eine klare Empfehlung zur Schulform. Auf dieser Basis haben die Eltern die Möglichkeit, dass aus ihrer Sicht passende Angebot auszuwählen.
Am Ende des Kindergartenjahres verabschieden wir uns von den zukünftigen Schulkindern mit einem kleinen Fest. Auch werden für die Kinder Schultüten nach ihren persönlichen Wünschen gebastelt. Ebenso bekommen Sie am Ende des Kindergartenjahres ihre Portfolioordner als kleine Erinnerung an die Zeit bei uns mit nach Hause. Wechseln Kinder die Einrichtung oder scheiden altersbedingt aus, gestalten wir eine individuell abgestimmte Abschiedsfeier, um die gemeinsame Zeit zu einem schönen Abschluss zu bringen.
Übergänge sanft und für die Kinder passend zu gestalten gehört zum regulären Alltag in der Kindertagesstätte. Dies beginnt mit der persönlichen Begrüßung der Kinder beim Ankommen in der Gruppe, der Begleitung mit kleinen Ritualen bei Situationswechseln im Ablauf, wie z. B. Aufräumen und endet bei der Verabschiedung aus dem Haus. Besonderes Augenmerk legen wir auf die Übergänge beim Wechsel von der Krippe in den Kindergarten. So bekommen die Kinder die Möglichkeit in der künftigen Gruppe zu „schnuppern“, bei Bedarf auch von der Bezugspädagogin begleitet. Auch die Portfolioordner der Kinder dürfen mit den Kindern den Weg in den Kindergarten gehen.Durch die engen Kontakte, das familiäre Klima im Haus und die übergreifende Gestaltung von Festen und Angeboten sind die Pädagogen allen Kindern und Familien bekannt. Dadurch fällt der Start in die neue Gruppe leichter. Die Familien werden durch Gespräche, Elterninformationen und Ähnliches individuell in den Übergangsprozess mit einbezogen.